Der Göta-Kanal in Schweden

Quer durch Schweden zieht sich der Göta-Kanal. Er verbindet insgesamt fünf Seen und hat dabei eine Gesamtlänge von 190,5 km, wobei die reine Kanallänge von etwas über 87 km, also ohne die Seen, ist. Er beginnt an der Ortschaft Mem an der Ostsee und endet bei der Gemeinde Sjötorp am See Vänern.
Göta-Kanal Schweden
Auf dem Göta-Kanal verkehren jede Menge Schiffe & Boote ( Rolf_52 / Shutterstock.com )

Der Göta-Kanal – das »Blaue Band Schwedens«

Zur Stauhaltung über die 91 Höhenmeter, die der Kanal überwinden muss, sind 58 Schleusen gebaut worden. Über 20 Häfen wurden auf seiner Strecke angelegt und 50 Brückenbauwerke erstellt. Etwas Besonderes sind die beiden Trogbrücken, die sich ebenfalls auf der Strecke befinden. Der Kanal ist ca. 3 m tief und ca. 14 m breit.

Geschichte des Göta-Kanals

Im Jahre 1810 begannen die Arbeiten um den Kanal zu erbauen unter dem Bauherrn Baltzar von Platen. Größtenteils mit Körperkraft, also von Hand arbeiteten dort bis zur Fertigstellung im Jahre 1832 58.000 Soldaten.

Grund des Baues war, dass man sich die Zölle an Dänemark ersparen wollte, die diese am Öresund für nicht-dänische Schiffe verlangten. Da jedoch nur wenige Jahrzehnte die Eisenbahn auch Skandinavien eroberte, war der Bau nicht mehr wirtschaftlich und die Frachtzahlen erreichten kaum ökonomische Bedeutung.

Schiffreisen auf dem Göta-Kanal

So ist der Göta-Kanal in Schweden heute hauptsächlich eine Attraktion für Touristen und vom 1. Mai bis 27. September eines jeden Jahres geöffnet. Während dieser Zeit tummeln sich aber viele Boote, die einen Tiefgang bis 2,82 m haben dürfen und nicht breiter sind als sieben Meter, über diesen Kanal.

Die Schiffe dürfen nicht länger als 30 m sein und nicht höher als 22 m. Durch die Yachthäfen, die dort angelegt wurden, ist ein Zwischenstopp möglich.

Da auch mehrere natürliche Seen durchquert werden, sind auch viele Städte und Sehenswürdigkeiten in Schweden so zu erreichen.

Natürlich ist auch noch ein gewisser Anteil an regelmäßigen Kanalschiffen im Verbund. Interessant ist, dass hier das älteste Passagierschiff der Welt noch seinen Dienst tut. Es hatte im Jahre 1874 seinen Stapellauf.

Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele entlang der Strecke

Ein unbedingtes Muss ist der Besuch des Schleusensystems in Berg, das aus sieben Schleusen besteht, in denen Fahrzeuge Höhenunterschiede bis zu 19 Metern überwinden müssen. Ein ziemlich beeindruckender Anblick, außerdem gibt es dort Cafés, Restaurants, eine Jugendherberge und Aktivitäten für die ganze Familie.

Ein weiteres interessantes Ausflugsziel ist das Städtchen Karlsborg, ein ehemaliger Garnisonsort, an der Mündung des Göta-Kanals in den Vätternsee. Sehenswert sind vor allem die alte Festung sowie der angrenzende Nationalpark Tiveden, ein felsiges, verblocktes und teilweise von Urwald bewachsenes Gebiet, in dessen Herzen sich auch der Fels Trollkyrka (Trollkirche) befindet, der bis ins 19. Jahrhundert hinein als heidnische Opferstätte diente.

Sehenswert ist auch der Tierpark Kolmården in der Gemeinde Norrköping. Mit 250 Hektar und 550.000 Besuchern pro Jahr ist er der größte Zoo Nordeuropas. Hauptattraktionen des Parks sind sein Delfinarium, der Safaripark und die Raubvogelschau. Hier wohnen auch die asiatischen Elefanten von König Karl XVI. Gustav von Schweden.

Auf den Reisen durch Schweden auf dem Göta-Kanal kommt man durch traumhaft unberührte Landschaften, durch hügelige Gebiete, Hochmoore und viele Wälder.

Da die meisten Schiffe, die auf dem Kanal verkehren schon älteren Baudatums sind, fühlt man sich um ein Jahrhundert zurückversetzt. An Bord wird dennoch jeglicher Komfort geboten.

Dazu kommen bei jeder Schiffsreise reichlich Veranstaltungen sowie etliche interessante Landausflüge. So kann beispielsweise die schöne Stadt Söderköping besichtigt werden oder das eine oder andere Kloster.

Ein Muss ist die von dem Kanalerbauer geplante Stadt Motala, eigentlich eine Industriestadt, aber mit einem hochinteressanten Museum für Motoren und Fahrzeugen.

Radtouren Göta-Kanal
Picknick direkt am Göta-Kanal ( goetakanal.se/FOTO:GÖRAN BILLESON )

Radtouren am Göta-Kanal

Entlang des Kanals verläuft ein Radweg, und die Hecken, die diesen säumen, bilden einen natürlichen Windschutz. Wenige Steigungen und so gut wie kein Gegenwind machen das Radfahren einfach und bequem.

In Sjötorp, das am Anfang des Kanals liegt, kann man Fahrräder mieten oder Paketangebote aus Fahrrad und Unterkunft buchen und diese mit Ausflügen und Bootsfahrten auf dem Kanal kombinieren.

Da der Kanal so lang ist, kommt man an jeder Menge Sehenswürdigkeiten und Attraktionen vorbei, wie zum Beispiel der ungewöhnlichen Flora und Fauna, die sich an der Wasserstraße entwickelt hat, und den vielen kleinen Städtchen und Dörfern kann man unterwegs einen Besuch abstatten, wenn man sich vom Radeln erholen will.

Geübte Radfahrer können den Kanal in seiner gesamten Länge innerhalb einer Woche abradeln und haben dabei immer noch genügend Zeit für andere Aktivitäten.