Pilze in Schweden

Die saubere Luft, ausgedehnte Wälder und nicht zuletzt das Jedermannsrecht machen Schweden zu einem Paradies für Pilzesammler. Neben den „üblichen Verdächtigen“ Steinpilz und Pfifferling gibt es aber noch eine ganze Reihe weiterer sehr guter Speisepilze, die man sich unbedingt aus der Nähe anschauen sollte.
Pilze Schweden
Erfolgreiche Pilzsuche in Schweden ( Helena Wahlman/imagebank.sweden.se )

Schweden – Paradies für Pilzesammler

Wie der Pfifferling gehören Trompetenpfifferling (trattkantarell) und wohlduftender Trompetenpfifferling (rödgul trumpetsvamp) zu den Leistlingen. Die beiden lieben feuchtes Wetter und treten bevorzugt in großen Ansammlungen im Spätsommer/Herbst auf. Typisches Kennzeichen ist bei beiden der röhrenförmige Fuß. Sie sind hervorragend zum Trocknen geeignet und können dann lange in Schraubgläsern aufbewahrt werden.

Der sehr beliebte Steinpilz tritt in manchen Jahren sehr zahlreich auf, dann wieder muss man lange danach suchen und wenn man schließlich einen gefunden hat, ist er meist schon von Maden völlig zerfressen.

Aber es gibt Alternativen: Die Familie der Röhrling ist sehr artenreich. Gerade Rotkappen (tegelsopp: tegel = Ziegel, sopp = Röhrling) sind ebenfalls sehr schmackhaft und werden weit weniger von Insekten angegriffen. Sie gehören zur Gattung der Rauhfußröhling (strävsoppar), was gut an der schuppigen Struktur des Fußes erkennbar ist. Nach dem Putzen, sollte man ihn rasch verarbeiten, da sich die Schnittflächen sehr schnell dunkelgrau bis schwarz färben. Nicht schlimm, aber das Aussehen ist nicht mehr ganz so appetitlich.

Auch der Butterpilz (smörsopp) mit seinem schokoladenbraunen Hut und den gelben Röhren eignet sich zum Sammeln.

Auf den ersten Blick eher abstoßend ist der große Schmierling (citronslemskivling), auch großer Gelbfuß oder Kuhmaul genannt wird. Man findet ihn im frühen Herbst. Typisches Kennzeichen ist der zitronengelbe untere Teil des Fußes, der oft im Moos versteckt ist. Der hellbraune Hut ist, besonders nach Regen, äußerst klibberig. Bei älteren Exemplaren können sich dunkle Flecken auf dem Hut bilden.

Vor der Zubereitung sollte man die Haut des Geschmacks wegen abziehen. Der Pilz hat einen milden Geschmack und erinnert an Champignons. Er eignet sich gut für eine gemischte Pilzpfanne.

Krause Glucke und Semmelstoppelpilz

Ein sehr ungewöhnlicher Pilz ist die Krause Glucke (blomkålssvamp). Die schwedische Bezeichnung passt sogar noch viel besser, denn der Pilz sieht wirklich wie ein Blumenkohl aus und ist ebenso groß – oder noch größer und kann über 2 Kilogramm schwer werden. Er wächst am Fuß von Nadelbäumen, bevorzugt Kiefern, und ist eigentlich kaum zu übersehen. Mitunter hat er einen leicht ätherischen Geschmack nach Kiefernnadeln. In Butter angebraten und mit Rührei könnte man fasst meinen, ein Nudelgericht serviert zu bekommen.

Beinahe unverwechselbar ist der weiße Semmelstoppelpilz (vita taggsvampen) mit seinen feinen Stoppeln an der Hutunterseite. Auch dieser Pilz hat einen milden Geschmack. Er passt sehr gut in ein Gericht mit Mischpilzen oder zu Pfifferlingen.

Wer sich gern von dem ernährt, was uns die Natur kostenlos bereitstellt, für den ist jetzt die richtige Jahreszeit in Schweden. Und dann kann man auch dem Regenwetter durchaus etwas Gutes abgewinnen.