Autofahren in Schweden – wichtige Infos für den Urlaub

Autofahren Schweden Urlaub
Unfälle mit Elchen sind in Schweden keine Seltenheit ( © Phimak - Fotolia.com )

Vor einiger Zeit haben wir uns an dieser Stelle mit Autofahrten und Reisen in Norwegen befasst. Heute wollen wir uns dem Nachbarn Schweden widmen. Auch wenn beide Länder unmittelbar aneinander grenzen, ist doch einiges anders. Das fängt bereits damit an, dass Schweden im Unterschied zu Norwegen EU-Mitglied ist.

Keine Maut, moderate Benzinpreise

Schweden gehört allerdings nicht der Euro-Zone und auch nicht dem sogenannten "Euro-Warteraum" an. Dennoch bewegt sich die Schwedische Krone zum Euro einigermaßen stabil in einer Bandbreite von 9:1 bis 10:1. Es gibt daher vergleichsweise geringe Wechselkursschwankungen, die sich auf Bußgelder, Gebühren oder Benzinpreise auswirken könnten. Die Maut ist in Schweden - anders als in Norwegen - eine Ausnahmeerscheinung. Ausländische Fahrzeuge sind wegen Sonderregelungen ohnehin kaum betroffen. Die Benzinpreise liegen tendenziell etwas niedriger als in Deutschland, was natürlich auch marktabhängig ist. Aktuell (22.3.2016) bewegt sich das Preisniveau umgerechnet bei 1,32 Euro pro Liter Superbenzin, 1,49 Euro bei SuperPlus und 1,28 Euro für Diesel.

Tempolimits, Alkohol-Fahrten und mehr

Auf schwedischen Autobahnen liegt die Höchstgeschwindigkeit fast durchgängig bei 110 km/h. Auf Landstraßen sind maximal 70 km/h oder 90 km/h erlaubt (hier auf die Beschilderung achten). Innerorts gelten wie bei uns 50 km/h, in Wohngebieten ist die Höchstgeschwindigkeit meist auf 30 km/h begrenzt. Fahrzeuge mit Wohnwagen dürfen in Schweden höchstens 80 km/h fahren. Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen drohen empfindliche Strafen. Ab 20 km/h bist Du bereits mit mindestens 110 Euro dabei. Ab 30 km/h droht schlimmstensfalls sogar die Fahrzeug-Beschlagnahme.

Ebenfalls Pflicht ist das Fahren mit Abblendlicht - unabhängig von Ort, Tageszeit, Witterung oder Verkehrsaufkommen. Wer das vergisst, zahlt etwa 55 Euro Bußgeld. Kinder bis zum siebten Lebensjahr benötigen einen extra Kindersitz. Bei Alkohol ist Schweden besonders streng. Ein Bier kann bereits zu viel sein, es gilt eine strikte 0,2 Promille-Grenze. Verstöße können ein gutes Monatsgehalt kosten. Ab 0,3 Promille droht Führerscheinentzug bis zu einem Jahr, mit mehr als 1,0 Promille ist sogar Gefängnis möglich.

Fahren in Schweden und Versicherungsschutz

Wenn du in Schweden Urlaub machst, solltest du auch an ausreichenden Kfz-Versicherungsschutz denken. Die deutsche Kfz-Versicherung gilt auch im EU-Land Schweden. Sinnvoll kann der Abschluss eines Auslands-Schadenschutzes sein. Damit wird man als Geschädigter bei einem Verkehrsunfall im Ausland so gestellt, wie bei einem inländischen Unfall. Ausländische Haftpflichtversicherungen leisten nämlich oft weniger als die deutsche Kfz-Haftpflicht. In Schweden werden zum Beispiel Gutachterkosten oder Mietwagenkosten nicht immer übernommen. Ein guter Auslands-Schadenschutz deckt solche Lücken ab.

Die Mitnahme der Grünen Versicherungskarte ist in Schweden nicht zwingend (als Versicherungsnachweis genügt im EU-Raum das Kennzeichen), kann aber nicht schaden. Ebenfalls hilfreich ist ein Europäischer Unfallbericht, der Schadenmeldungen erleichtert

Verfasst am 30. März 2016

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