Schweden bis 1900

Aufgrund der langen Friedenszeiten wuchs die Bevölkerung rapide an. 1850 lebten bereits 3,5 Millionen Menschen in Schweden. Ca. 90 % der Bevölkerung lebte auf dem Lande. Schweden war ein reines Agrarland. Erste Industriewerke entstanden. Die Forstindustrie und das Hütten- und Grubenwesen verbreiteten sich im Land. Viele neue Städte entstanden.
Schweden 19. Jahrhundert
Porträtgemälde von König Oskar II. (1829 - 1907) ( Public Domain )

Neue Gesetze für Freiheit und Gerechtigkeit

1827 folgte das Gesetz über den Bodentausch und wurde zum wichtigen Meilenstein der Landesentwicklung. Die Landwirtschaft wurde modernisiert, Felder zu Einheiten zusammengefasst und die Dörfer aufgeteilt.

In den 1880 Jahren war die eingesetzte Auswanderungswelle an ihrem Höhepunkt angelangt. Sie dauerte fast 60 Jahre an und verursachte einen Schwund der schwedischen Bevölkerung um fast 900.000 Menschen, von denen der größte Teil nach Amerika auswanderte.

Die schwedische Wirtschaft festigte sich trotz dessen, die Holzverarbeitung und der Abbau von Bodenschätzen erlangte eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Die gesamte Infrastruktur erfuhr seit den 1830iger Jahren einen Aufschwung.

Der Reichstag gewann mehr und mehr an Macht. In der Zeit von 1840 bis 1870 wurden wichtige Gesetze erlassen, die mehr Gerechtigkeit und Freiheit brachten:

  • 1846 – Das Gesetz über die Gewerbefreiheit und ein neues Erbrecht für Männer und Frauen
  • 1855 – Ein liberales Gesetzbuch
  • 1857 – Gesetz über Freihandel
  • 1860 – Gesetz über die Religionsfreiheit
  • 1862 – Kommunale Selbstverwaltung

Der Reichstag wurde 1866 reformiert und setzte sich nun aus zwei Kammern zusammen.