Mit dem Auto durch Lappland: Roadtrip in Nordschweden

Lappland ist für viele Skandinavienreisende ein Sehnsuchtsort. Die Heimat der Samen liegt hoch oben im Norden und erstreckt sich über vier Länder – von Norwegen über Schweden und Finnland bis nach Russland. Der schwedische Teil ist vor allem Wanderern ein Begriff: Der sogenannte Königsweg (»Kungsleden«) führt über 440 Kilometer durch eine einzigartige Landschaft. Doch auch für Roadtrips eignet sich die karge Gegend bestens. Unser Ratgeber stellt die Region in Nordschweden vor und verrät Wissenswertes für die Roadtrip-Planung.
Auto Lappland Nordschweden
Kiruna in Nordschweden ( Hans-Olof Utsi/imagebank.sweden.se )

Lappland: Auf welche klimatischen Bedingungen muss man sich einstellen?

Wer mit dem Auto bis in den hohen Norden Schwedens vordringen möchte, sollte sich in vielerlei Hinsicht gut vorbereiten: Zum einen ist das Klima extrem: In den Wintermonaten von November bis März muss man – beispielsweise in Jokkmokk – mit durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen von -2° C im November bis -7° C im Februar rechnen. Vereinzelt liegen die Temperaturen noch weit darunter – besonders in den langen Nächten. Auch muss man von November bis Anfang Mai mit Schnee rechnen. Hinzu kommt in diesen Monaten, dass die Sonne sich nur wenige Stunden zeigt.

Der Vorteil der Wintermonate als Reisezeit liegt ganz klar darin, dass man vergleichsweise gute Chancen hat, Polarlichter bestaunen zu können – vor allem im Februar und März. Wer in diesen Monaten mit dem Auto durch Schwedisch-Lappland reisen möchte, sollte sich aber auf widrige Straßenverhältnisse einstellen. Direkt vor Ort in Sorsele kann man jedoch an speziellen Driving-Events teilnehmen und lernen, wie man sein Auto auch bei schwierigsten winterlichen Straßenverhältnissen sicher steuert. So kann man unter authentischen Bedingungen das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.

Einsamkeit, Wildnis und extremes Klima verlangen eine gute Ausrüstung!

Lappland hat eine extrem geringe Einwohnerdichte: Während die Region Norrland, zu der Lappland gehört, 59 Prozent der Fläche Schwedens ausmacht, leben dort hingegen nur 12,8 Prozent der schwedischen Bevölkerung. Dementsprechend dünn ist die Region besiedelt. Man sollte bei einem Roadtrip durch diese einsame Landschaft also nicht damit rechnen, häufig auf Supermärkte oder Tankstellen zu treffen. Daher der Rat: Bei jeder Tankgelegenheit Benzin nachfüllen und für Notfälle einen Reservekanister mitführen.

Auch sollte man ausreichend Lebensmittel und Wasser mitnehmen – vor allem wenn man plant, fernab der Zivilisation mehrere Tage wandern zu gehen. Auch an grundlegendes Werkzeug sollte man denken: Es kann durchaus vorkommen, dass das Auto über Nacht vollständig einschneit. Da hilft es, Schaufeln, Spaten und gegebenenfalls Sand dabei zu haben, um sich am nächsten Morgen von den Schneemassen befreien zu können.

Es muss nicht extra erwähnt werden, dass bei einer Reise in solch nördliche Regionen – zumindest im Herbst und Winter – dick gefütterte Funktionskleidung und warme Wanderstiefel unerlässlich sind. Im Sommer sollte man hingegen an Mückenschutz denken: Eine anhaltende Mückenplage ist in den wenigen warmen Monaten keine Seltenheit.

Route: Welche Orte im schwedischen Teil von Lappland lohnen sich besonders?

Das Straßennetz in Lappland ist gut ausgebaut, wodurch die Region mit dem Auto bestens bereist werden kann. Im schwedischen Teil Lapplands ist die Europastraße 45 (E45) als Alternative zu der am Bottnischen Meerbusen entlangführenden E4 die wichtigste Nord-Süd-Verbindung.

In Ost-West-Richtung kommt man über die E10 von Luleå bis zu den Lofoten in Norwegen und die E12 verbindet Mo I Rana in Norwegen und die finnische Hauptstadt Helsinki miteinander. Über diese Straßen kommt man zu den wichtigsten Nationalparks und Sehenswürdigkeiten im schwedischen Teil Lapplands.

Abgesehen von Wanderungen in der Natur gibt es auch in den Städten Lapplands viel zu entdecken: So etwa in Jokkmokk, das direkt an der E45 liegt. Dort erfährt man im Ájtte, dem Schwedischen Fjäll- und Samenmuseum, viel über die Kultur der indigenen Bevölkerung Skandinaviens. Das Museum ist zugleich ein Informationszentrum für Gebirgstouristen, die in der atemberaubenden Landschaft rund um Jokkmokk wandern wollen. Ein Abstecher nach Jokkmokk lohnt sich vor allem in der ersten Februarwoche, wenn alljährlich der samische Wintermarkt stattfindet.

Weitere kulturelle und touristische Highlights sind das Eisskulpturen-Festival in Kiruna, das Eishotel in Jukkasjärvi und die traditionelle Siedlung der Samen (»Lappstaden«) in Arvidsjaur. In dieser Gegend kann man zudem allerlei Wintersportarten ausüben – von Schneeschuhwanderungen bis zu Touren mit dem Hundeschlitten sind zahlreiche Aktivitäten möglich.