Flüsse in Schweden

Knapp 10 Prozent der Fläche Schwedens nehmen seine aus Seen und Flüssen bestehenden Gewässer ein. Allerdings wird die Länge seiner Flüsse durch die geografische Form des Landes zwischen Norwegen einerseits und dem Bottnischen Meerbusen und der Ostsee entlang der östlichen Landesgrenze andererseits stark eingeschränkt.
Flüsse Schweden
Der Torneälv in Schwedisch-Lappland ( Tomas Utsi/imagebank.sweden.se )

Schwedens längste Flüsse

Der Klarälven im zentralen westlichen Teil Schwedens gilt mit einer Länge von 720 Kilometern als längster Fluss Schwedens. Er profitiert dabei allerdings davon, dass er zu etwa einem Drittel durch Norwegen fließt.

Nur das schwedische Territorium durchfließt dagegen das Flusssystem des Dalälven. Es erstreckt sich einschließlich seiner Quellflüsse über rund 540 Kilometer und mündet circa 150 Kilometer nördlich von Stockholm ins Meer.

Der Torneälv – einer der letzten Großflüsse Europas

Wenn dich deine Reise nach Schweden in den nördlichen Teil des Landes führt, solltest du die Gelegenheit nicht versäumen, mit dem Torneälv einen der letzten, weitestgehend ursprünglich gebliebenen Fluss zu erleben.

Nachdem er den nordwestlich von Kiruna liegenden See Torneträsk verlassen hat, fließt er auf einer Länge von etwas über 400 Kilometern ohne künstliche Hindernisse überwinden zu müssen durch Lappland in Richtung des Bottnischen Meerbusens. Dabei fungiert er in seinem Unterlauf als Grenzfluss zu Finnland und zeichnet sich durch seine gewaltige Wassermenge, die mächtige Stromschnellen bildet, aus.

Das Eis des Torneälv dient übrigens in jedem Winter dazu, ein in der Nähe von Kiruna und rund 200 Kilometer nördlich des Polarkreises liegendes Eishotel zu erreichten.

Paddeln durch Lapplands Wildnis

Dieses abenteuerliche Erlebnis kannst du neben dem Torneälv auf mehreren, durch die weitestgehend unberührte Natur Schwedisch-Lapplands führenden Flüssen erleben. Denn ihr Lauf ist nicht durch Kraftwerke und deren Staustufen behindert.

Nahezu parallel zum Torneälv verläuft etwa 50 Kilometer westlich von ihm der etwa 450 Kilometer lange Kalixälven. Er gilt als Schwedens längster naturbelassener Fluss und mündet bei Kalix ins Meer.

Herrliche Wildwasserpassagen bietet auch der Vindelälv, der im Skandinavischen Gebirge entspringt und beim Durchqueren der Provinz Västerbotten besonders abwechslungsreich durch Seen, über Strecken voller Stromschnellen aber auch über Zahmwasser führt. Seine Länge beträgt etwa 440 Kilometer.

Einzigartige Landschaftsformen kannst du erleben, wenn du zu einer Kanutour auf dem etwa 400 Kilometer langen Piteälven aufbrichst. Sein durch die Gebirgswelt des Skanden führender Oberlauf gilt infolge extremer Stromschnellen allerdings als unbefahrbar.

In seinem weiteren Verlauf entschädigen bezaubernde Panoramen und vom Piteälven durchflossene Seen für diesen der urwüchsigen Natur geschilderten Umstand. Einzelne Passagen müssen jedoch umtragen werden. Bei Piteå mündet der Fluss ins Meer.

Schließlich bleibt zu erwähnen, dass sich all diese Flüsse durch einen großen Fischreichtum und damit auch als Angelgewässer auszeichnen.

Västernorrland als »Reich der Flüsse und Angler«

Unzählige Flüsse aber auch Seen kennzeichnen diese kleine, mittelschwedische Provinz. Das klare Wasser der Flüsse lockt zahlreiche Angler in diese Region, die hier vom Ufer oder von Booten aus auf Regenbogenforelle, Lachs, Äsche, Hecht oder Barsch an ihren Angelhaken hoffen dürfen.

Als größte Flüsse Västernorrlands gelten der Indalsälven und der Ljungan. Ersterer hat seine Quellflüsse im Skandinavischen Gebirge nahe der norwegischen Grenze. Er mündet nach etwa 420 Kilometern bei Sundsvall in den Bottnischen Meerbusen.

Unweit davon beendet auch der 20 Kilometer kürzere Ljungan seinen Lauf. Er passiert mehrere größere Seen und bietet an seinem Oberlauf vor allem für Kanu- und Kajak-Fahrer ein beliebtes Touristenziel.

Erwähnung verdient noch der im angrenzenden Jämtland zu findende 70 Kilometer lange Fluss Ammeran. Er eignet sich sowohl für Kanufahrten und zum Baden und hält an seinen Ufern ruhige Plätze für Angelfreunde bereit.

Südschwedens Flüsse

Der Aufenthalt im südlichen Teil Schwedens bietet dir die Gelegenheit, zahlreiche Flüsse zu erkunden, die durch verschiedenste Besonderheiten auffallen. So gilt der eingangs erwähnte Klarälven als letzter Fluss in Schweden, an dem du Flößer bei ihrer Arbeit beobachten oder selbst eine touristische Floßfahrt unternehmen kannst.

Als mit acht Wasserkraftwerken bestückter Fluss zeigt sich der Ätran als einer der vier ins Meeresgebiet des Kattegat mündenden schwedischen Flüsse. Mit rund 240 Kilometern gilt er als längster Fluss an der schwedischen Westküste, zu denen noch die Flüsse Nissan, Viskan und Lagan mit Längen zwischen 140 und 240 Kilometern gehören.

Bedeutung für die Binnenschifffahrt als auch die Stromerzeugung hat der aus dem See Vänern austretende, 93 Kilometer lange Göta Älv. Er ermöglicht in Verbindung mit dem Trollhätte-Kanal die Schifffahrt zwischen dem See und Göteborg am Kattegat und betreibt vier an seinem Ufer liegende Laufkraftwerke.

Angler aus vielen Ländern, die den Lachs als Beuteobjekt bevorzugen, schwören auf das Fanggebiet am 185 Kilometer langen Mörrumsån, der auf seinem Weg in die Ostsee an der Südküste Schwedens mehrere Seen passiert.