Das Zeitalter der Wikinger in Norwegen (793–1066)

Die Wikingerzeit begann mit dem Überfall auf das englische Kloster von Lindisfarne im Jahr 793 n. Chr. und läutete eine Ära ein, die bis ins 11. Jahrhundert andauern sollte.
Wikinger Norwegen
Nationalromantische Wikingerdarstellung ( Public Domain )

Die Wikingerzeit in Norwegen

In dieser Zeit waren Norweger, aber auch Schweden und Dänen, mit ihren Schiffen unterwegs. Als Jäger, Entdecker, Siedler und Händler plünderten die Wikinger in großen Teilen Europas.

Die norwegischen Wikinger reisten vor allem nach Großbritannien und Irland. Sie kolonisierten die Shetland-Inseln, die Orkney-Inseln, die Färöer-Inseln und Island. Von Island aus fuhren sie weiter nach Grönland und sogar nach Nordamerika, wo in Neufundland später Wikingersiedlungen entdeckt wurden.

Unter der Herrschaft der Wikinger fand auch die erste Verschmelzung zu einem norwegischen Königreich statt. Vorher bestand Norwegen aus vielen kleinen Königreichen und einige Gebiete wie die Gegend rund um den Oslofjord wurden von den Dänen beherrscht. Es war Harald Hårfagre (»Schönhaar«), der bei der »Schlacht von Hafrsfjord« bei Stavanger im Jahr 890 n. Chr. das Königreich Norwegen vereinte.

Sagen zu Folge regierte er als Harald I. das Land bis 930. Historiker gehen aber davon aus, dass seine Macht auf die Küstengebiete in Südnorwegen beschränkt war. Nach Haralds Tod konnte das vereinte Norwegen nicht länger aufrecht erhalten werden. Während einige Teile von den Nachkommen König Haralds regiert wurden, standen andere Teile unter der Herrschaft dänischer Grafen.

Die Christianisierung Norwegens beginnt

In diesen Jahren wurde auch das Christentum eingeführt, wahrscheinlich vor allem von den britischen Inseln. Der erste König, der das Christentum übernahm, war Haralds Sohn König Håkon I. (»der Gute«, ca. 934–961). Håkon war aber nicht in der Lage seinen Untertanen die neue Religionen aufzuzwingen. Seine Nachfolger Olaf Tryggvason (ca. 995–1000) und Olaf Haraldsson (»Olav der Heilige«“, 1015–1028) nutzten dagegen gewaltsame Mittel, um ihr Volk zu christanisieren.

Olaf Haraldsson war wahrscheinlich der erste norwegische König, der seine Macht ins östliche Norwegen ausbauen konnte. Sein Tod in der Schlacht von Stiklestad im Jahr 1030 gilt als ein Meilenstein in der Geschichte der Christianisierung des Landes. Nach seinem Tod wurde Olaf verehrt wie ein Heiliger und er wurde zum Schutzpatron von Norwegen. Zum Ende des Jahrhunderts wurde das Christentum zur einzigen erlaubten Religion im Land.

Nach dem Tod von Olaf geriet Norwegen unter dänische Herrschaft und war Teil des »Nordsee-Imperiums« unter König Knut dem Großen. Knut war allerdings der letzte dänische König in Norwegen für die nächsten drei Jahrhunderte und bereits im Jahr 1035 bestieg Olafs Sohn, Magnus der Gute, den Thron. Sein Nachfolger König Harald Hardrada versuchte im Jahre 1066 die Invasion von England, wurde aber geschlagen und in der »Schlacht von Stamford Bridge« getötet. Das Ereignis gilt allgemein als das Ende der Wikingerzeit.