Freiwilligenarbeit: Auslandserfahrung in Skandinavien sammeln

Freiwilligenarbeit Skandinavien
Bei der Freiwilligenarbeit in Skandinavien kannst du neue Freunde kennenlernen ( Lena Granefelt/imagebank.sweden.se )

Vor allem junge Menschen sehen in der Freiwilligenarbeit eine Chance, ihre Lebenserfahrung zu mehren und ihre beruflichen Chancen zu verbessern. Ein mögliches Ziel sind die skandinavischen Länder, bei denen es keine bürokratischen Hürden gibt. Für einen Auslands- und Arbeitsaufenthalt existieren mehrere Möglichkeiten.

Die Vorteile der Freiwilligenarbeit in Skandinavien

Grundsätzlich empfiehlt sich Freiwilligenarbeit in jedem Land. Jüngere gewinnen durch diese Herausforderung an Selbstständigkeit, zudem erhalten sie Einblicke in ein Berufsfeld. Der Austausch mit den Einheimischen verbessert darüber hinaus die Sprachkompetenzen. Arbeitgeber wissen das in Bewerbungen zu schätzen. Speziell für Schweden und Co. im Vergleich zu anderen Weltregionen sprechen folgende Vorzüge:

  • Für EU-Mitgliedsländer wie Schweden und Finnland benötigen Deutsche kein Visum und keine Arbeitserlaubnis.
  • Die Reisekosten sind aufgrund der Nähe gering.
  • In Skandinavien sprechen viele Menschen gut Englisch, das erleichtert die Verständigung. Die perfekte Kenntnis der Landessprache ist nicht notwendig.

Das Jobangebot in skandinavischen Ländern

Interessierte wählen bei der Freiwilligenarbeit in Skandinavien aus zahlreichen Varianten. Vielfältige Angebote bestehen im sozialen Bereich, darunter Betreuungsprojekte für benachteiligte Kinder oder Drogenabhängige. Auch das befristete Engagement für ein kulturelles Projekt ist möglich. Jobs als Au-pair oder auf einem Bauernhof kommen hinzu.

Organisation der Auslandsarbeit

Grundsätzlich fragt sich, ob jemand die Freiwilligenarbeit selbst organisieren will oder einen Träger anfragt. Viel spricht für die Bewerbung bei einem Träger wie dem ICJA und der EOS Erlebnispädagogik. Diese Vereine arbeiten eng mit Einsatzstellen vor Ort zusammen und vermitteln freie Plätze. Zudem führen sie Vorbereitungsseminare durch, teilweise kümmern sie sich auch um die An- und Abreise sowie um eine Unterkunft. Zwei unterschiedliche Formen sind zu beachten:

  • Freiwilligendienst im Rahmen eines staatlichen Förderprogramms: Dazu gehören das Freiwillige Soziale Jahr im Ausland und der Internationale Jugendfreiwilligendienst. Diese Programme richten sich an junge Menschen bis 26 Jahre. Da der Staat Geld an die Träger zahlt, profitieren die Teilnehmer von einer besseren finanziellen Absicherung. Die Kosten für die erforderlichen Versicherungen übernimmt zum Beispiel der Träger.
  • Freiwilligenarbeit ohne Förderung: Bei einigen Organisationen wie dem ICJA stehen spezielle Angebote auch älteren Menschen offen.

Freiwillige Arbeit kann entsprechend jeder leisten, für Ältere ist aber das Angebot an Stellen begrenzt. Ein fester Arbeitsplatz steht einem Engagement nicht entgegen. Arbeitnehmer müssen aber mit ihrem Arbeitgeber aushandeln, ob er ihnen diese Möglichkeit gewährt. Einen Anspruch sieht der Gesetzgeber nicht vor.

Einnahmen und Kosten

Teilnehmer müssen damit rechnen, dass sie für einen Freiwilligendienst Geld investieren müssen. Zwar können sie auf eine Vergütung hoffen, diese reicht jedoch meist nicht zum Lebensunterhalt. Sie beträgt häufig nur rund 300 Euro. Interessierte sollten bedenken, dass die Lebenshaltungskosten in Skandinavien hoch sind. Über den konkreten Finanzbedarf lässt sich keine pauschale Aussage treffen, weil es auch bei den geförderten Freiwilligendiensten keine allgemeinen Regelungen zur Vergütung und zur Kostenübernahme gibt. Manche Träger bezahlen zum Beispiel die Unterkunft und die Reise, andere nicht. Das macht finanziell einen großen Unterschied aus. Es empfiehlt sich, die Finanzlücke zuvor möglichst exakt auszurechnen. Bestenfalls können Teilnehmer diese mit Angespartem oder dank elterlicher Unterstützung schließen.

Die freiwillige Arbeit zuvor gründlich planen

Eine intensive Planung im Vorfeld schützt davor, folgenschwere Fehler zu begehen. Ein besonderes Augenmerk gilt den Finanzen. Teilnehmer sollten meiden, dass ihr Geld während des Auslandsaufenthalts ausgeht. Entsprechend sollten sie sich zuvor eine ausreichend große finanzielle Basis schaffen.

Verfasst am 6. Januar 2017

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