Konkurrenzkampf am Polarkreis: Der beste Brief vom Weihnachtsmann

600.000 Anfragen nach einem Brief vom Weihnachtsmann verzeichneten die deutschen Weihnachtspostämter im vergangenen Jahr. Doch auch andernorts schlafen die lyrisch begabten Weihnachtsmänner nicht. In Finnisch-Lappland am Polarkreis, der mutmaßlichen Heimat des echten „Santa Claus“, gibt es durchaus rege Konkurrenz um den „besten Brief“ und die schönsten weihnachtlichen Glückwünsche.

Seit vielen Jahren betreibt die finnische Post mit wachsendem internationalem Interesse ein Weihnachtspostamt in Rovaniemi, der Hauptstadt Finnisch-Lapplands. Anfragen nach einem Brief vom finnischen Weihnachtsmann kommen vor allem aus Japan, Großbritannien und Deutschland. In der Vorweihnachtszeit der letzten Jahre erreichten den „Joulupukki“, wie der Weihnachtsmann auf Finnisch heißt, jährlich annähernd 700 000 Anfragen.

Wer nun denkt, dass es in der Weite Lapplands nur einen einzigen Briefeschreiber mit weißem Bart und Rentierschlitten gibt, der sieht sich allerdings getäuscht. Private „Joulupukkis“ machen dem offiziellen Gabenbringer der finnischen Post Konkurrenz. Seit dem Jahr 2000, zum Beispiel, residiert „Santa“ bei einer Firma in Santa's Technology Park in Rovaniemi und hat neben dem Verfassen eines eigenen Briefes sogar einen Onlineshop mit Produkten seiner Weihnachtswichtel anzubieten.

Auch die Firma „Santapost“ aus Lappland bewirbt auf ihrer Homepage einen „selbstgeschriebenen Brief vom Weihnachtsmann“ und selbst ein deutsches Unternehmen aus Münster verschickt Originalbriefe des Weihnachtsmanns aus Rovaniemi – nach Bestellung über das Internet.

Für welchen Brief man sich entscheidet, ist wohl eine Glaubensfrage: Ob für den deutschen Brief aus Himmelspfort, für den der finnischen Post oder für den eines „privaten“ Santa Claus aus dem weit entfernten winterlichen Lappland. Die Preise für diesen Service variieren und erreichen ihr Maximum bei stolzen 14,95 Euro.

Mit 7 Euro pro Brief ist die finnische Post vergleichsweise günstig. Zudem ist es in Finnland Tradition, dass die Post einheimische Designer mit der Gestaltung ihres „Joulupukin kirje“ - zu Deutsch „Brief vom Weihnachtsmann“ - beauftragt. Nina Rintala hat für 2010 mit viel Liebe fürs Detail einen Briefumschlag, das dazugehörige Briefpapier und einen Kalender für das kommende Jahr entworfen. Die Original-Weihnachtsbriefmarken und der Polarkreisstempel sind im Preis enthalten.

Bestellt werden kann der Brief bis zum 9. Dezember 2010 auf der Internetseite der finnischen Post unter www.posti.fi und in zehn verschiedenen Sprachen, unter anderem auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Persönlich konnte man in diesem Jahr den Brief in Deutschland auf dem Weihnachtsbasar der Nordischen Seemannskirchen in Hamburg vom 18. bis 21. November bestellen. Dort kooperierte die finnische Post mit einem Verkäufer.

Verfasst am 9. November 2010

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