Hanseviertel Bryggen in Bergen

Bryggen i Bergen

Bryggen Bergen
Hanseviertel Bryggen in Bergen ( Bergen Tourist Board / Gjertrud Coutinho - visitBergen.com )

Die Geschichte der für Bergen so typischen mittelalterlichen Holzhäuser beginnt während der bereits im 12. Jahrhundert einsetzenden Blütezeit Bergens, die auf dem Handel mit Stockfisch, Getreide, Butter und Bier basierte.

Dieser Handel florierte auf der Grundlage großzügiger Privilegien, die die dänischen Könige den Kaufleuten der Hanse ab dem 14. Jahrhundert gewährten. In der Folgezeit ließen sie sich mit ihren Familien in der Hafenstadt Bergen nieder.

Tyskebryggen in der Hafenbucht Vågen

So entstand in Bergen entlang der Nordostseite der Hafenbucht Vågen ein überwiegend mit Holzhäusern bebautes Stadtviertel, das als Hansekontor unter dem Namen Tyskebryggen bekannte wurde. Seine Übersetzung als »Deutsche Landungsbrücke« deutet darauf hin, dass es sich bei ihren Eigentümern um überwiegend deutsche Kaufleute handelte.

Fast alle dieser Giebelhäuser des Bryggen fielen im Jahr 1702 einen Großbrand zum Opfer, obwohl die Holzhäuser aus Sicherheitsgründen ohne eine Heizung auskommen mussten. Später wurden sie im alten Stil wieder neu errichtet.

Um das Jahr 1900 wurde ein Teil der Häuser durch Ziegelbauten mit Holzgiebeln ersetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entfiel der Bezug zum Wort „Deutsche" und das Hafenviertel entlang der Bucht Vågen hieß nur noch Brygge. 1955 vernichtet ein weiterer Brand etwa die Hälfte der Häuser, während etwa 60 von ihnen bestehen blieben.

Der Bryggen heute

Heute bildet die Reihe der Häuser am Bryggen die wohl attraktivste Sehenswürdigkeit in der Stadt. In Verbindung mit dem Flair des Hafens bilden die farbenfrohen Fassaden der schmalen Holzhäuser mit ihren spitzen Giebeln ein eindrucksvolles Bild. Die Farbtöne reichen dabei von Weiß über Ocker bis zum kräftigen Rotbraun.

Während die zwei Obergeschosse der Häuser nahezu einheitlich große rechteckige Fenster besitzen, sind im Bereich der Erdgeschosse in den meisten der Häuser kleinere Läden und Restaurants untergebracht. Zahlreiche Freisitze geben dem Ensemble, das zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, einen aufgelockerten und einladenden Charakter.

Im Hanseatischen Museum

Am nordöstlichen Ende von Bryggen, wo die zwei Türme der um das Jahr 1130 aus Naturstein erbauten Marienkirche in die Höhe ragen, befinden sich Bergens Hanseatisches Museum und die Schötstuben. Im Museum kann das Leben der hier ansässigen deutschen Hanse-Kaufleute zwischen 1350 und 1750 anhand zweier Handelsstuben nachvollzogen werden. Im Übrigen ist in diesem um 1700 erbauten Gebäude noch das originale Inventar vorhanden.

Einige Hundert Meter entfernt, neben der Marienkirche gehören die als Schötstuben bezeichneten alten Versammlungsräume der Hanseaten ebenfalls zum Museum. Derartige Gebäude waren im Winter beheizbar und befanden sich aus Brandschutzgründen abseits der hölzernen Wohn- und Geschäftshäuser. Neben ihrer Funktion als Gemeinschaftsräume wurden früher in ihnen auch warme Mahlzeiten zubereitet und ausgegeben.

Reiseinfos
Adresse

Bryggen i Bergen
Vågsallmenningen 1
5014 Bergen
Norwegen

60.397096, 5.322706

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