Seen in Norwegen

Norwegen gehört mit rund 160.000 Seen zu den wasserreichsten Ländern. Rund um diese großen und kleinen natürlichen Wasserreservoirs hat sich eine einzigartige Flora und Fauna angesiedelt. Aber auch einige der größten Städte liegen an den Ufern.
Seen Norwegen
Der Femundsee in Mittelnorwegen ( © Simon Dannhauer - Fotolia.com )

Die schönsten norwegischen Seen

Ein Ausflug zum See gehört in Norwegen zum Wochenende wie das Grillen im heimischen Garten. Bei deinem Norwegenbesuch solltest du also unbedingt haltmachen und die unvergleichliche Natur genießen.

Sicher kann man nicht alle Seen beschreiben, aber die vier wichtigsten solltest du gesehen haben:

365 Quadratkilometer Natur pur – der Mjøsa-See

Der Mjøsa-See ist der größte See Norwegens im Süden des Landes. An seine Ufer schmiegen sich die Städte Gjøvik im Westen, Lillehammer im Norden und Hamar im Osten. Von insgesamt 17 Flüssen wird der Mjøsa gespeist.

Der 365 Quadratkilometer große See ist auch ein beliebtes Ausflugsziel. Neben Angeln kann hier verschiedenen Wassersportarten nachgegangen werden.

Eine besondere Attraktion ist das seit 1856 auf dem See verkehrende Dampfschiff »Skibladner«. Spitzname des ältesten Raddampfers der Welt ist »Der weiße Schwan von Mjøsa« und auch heute noch verbindet er die wichtigsten Städte rund um den See von Juni bis August.

Gemütlich ist die Überquerung des Sees von Eidsvoll nach Lillehammer, für die das Schiff zwei Tage benötigt. Um den See gibt es zahlreiche landwirtschaftliche Nutzflächen. Auch findest du hier die typisch norwegischen Holzhäuser, die oft während der Saison vermietet werden.

Røssvatnet – Energielieferer und eine Stadt auf Kufen

Auf dem zweiten Platz der Seen in Norwegen liegt der Røssvatnet im sogenannten Nordland in Mittelnorwegen. Hier befindet sich eines der größten Wasserkraftwerke des Landes.

Um den See herum findest du zahlreiche Ferienhäuser. An einigen Stellen des Sees sind das Baden und Angeln erlaubt. Viele der am Wasser gelegenen Ferienhäuser verfügen zudem über ein eigenes Boot. So kann der See sowohl von der Land- als auch von Wasserseite aus entdeckt werden.

Rund um den See gibt es zahlreiche Wanderwege und die Wälder und Ebenen laden zum Pilzesammeln und Erholen ein. Im Jahr 2012 wurde von Studenten aus zehn Nationen eine Stadt auf Kufen auf dem gefrorenen Røssvatnet gebaut. Eingeweiht wurde die Stadt, die sich »Nomad City« nennt, zu Beginn der Eisangelsaison. Insgesamt umfasste sie eine Sauna, ein Nordlichtobservatorium, ein Räucherhaus, ein Eisangelhaus und eine Toilette. Mit der Schneeschmelze wurden die Häuser einfach wieder ans Land gezogen und am Ufer abgestellt.

Rolf de Brum – der außergewöhnliche Bewohner des Femundsees

Ein wildes, raues Klima – das beschreibt wohl am besten den Femundsee. Es liegt in Mittelnorwegen in der Fylke Hedmark. Die Unzugänglichkeit des Sees und die unwirtlichen Lebensbedingungen haben dafür gesorgt, dass hier erst Mitte des 17. Jahrhunderts die ersten Menschen siedelten. Wälder und Rentierflechten umsäumen das 203 Quadratkilometer große Gewässer.

Die Samen nutzen das Gebiet für ihre Rentierherden, die sich davon auch im Winter ernähren. Ein Teil der Flechten wird allerdings auch ins Ausland exportiert, wo sie vor allem für weihnachtliche Gebinde genutzt werden.

Der See befindet sich in einer der kältesten Regionen Norwegens. Hier kann es schon einmal vorkommen, das Teile des Sees bis Mai zugefroren sind und im Sommer mit Leichtigkeit 5 Grad Celsius in der Nacht zu verzeichnen sind. Roald Amunsen nutze den 50 Grad kalten Winter, um sich und seine Mannschaft auf die Polarexpedition vorzubereiten.

Die Nordspitze des Sees befindet sich auf schwedischem Hoheitsgebiet. Um an das Nordufer des Sees zu kommen, hast du zwei Möglichkeiten. Zum einen kannst du die »Færmund II«, ein Fährschiff benutzen, oder du unternimmst eine Kanutour, die zu den schönsten, aber durch das raue Wetter auch zu den gefährlichsten Abenteuern zählt.

Am Femundsee befindet sich auch der einzige inländische Fischmarkt Norwegens in der Ortschaft Elgå. Falls du am Wegesrand ein Schild mit der Aufschrift »Rolf de Brum« findest, solltest du besonders aufpassen. Denn hier wurde vor Kurzem ein Bär gesichtet.

Snåsavatnet – das Anglerparadies in Mittelnorwegen

Am Snåsavatnet erwartet dich ein wahres Angelparadies. Es wird gesagt, dass von hier noch niemand ohne einen guten Fang weggefahren ist. Zu den wichtigsten Fischen gehören der Saibling und die Forelle. Die größte registrierte Forelle mit 12,7 Kilogramm wurde 1988 aus dem See gezogen.

Jedes Jahr Ende Juni findet in Snåsa ein großes Angelfestival statt. Aber nicht nur Angler kommen hier auf ihre Kosten, denn ein umfangreiches Rahmenprogramm sorgt dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Neben dem Angeln kannst du hier auch Wandern, Rad fahren und Bootstouren unternehmen. Rund um den See gibt es einige Hotels. Noch typischer übernachtest du allerdings in einem der zahlreichen norwegischen Ferienhäuser.

Der Snåsavatnet befindet sich in der Region Nord-Trøndelag. Im Sommer werden in der Region rund 15 Sommerfarmen betrieben. Hier gibt es von frischer Butter und Milch auch Gemüse und andere Sachen direkt von Hersteller.

Die 10 größten Seen in Norwegen

  1. Mjøsa (365,19 km²)
  2. Røssvatnet (218,61 km²)
  3. Femund (203,52 km²)
  4. Randsfjord (139,23 km²)
  5. Tyrifjord (138,56 km²)
  6. Snåsavatnet (121,58 km²)
  7. Tunnsjøen (100,18 km²)
  8. Limingen (93,50 km²)
  9. Øyeren (84,74 km²)
  10. Blåsjø (84,48 km²)

Die 5 tiefsten Seen in Norwegen

  1. Hornindalsvatnet (514 m)
  2. Salsvatnet (464 m)
  3. Tinnsjå (460 m)
  4. Mjøsa (444 m)
  5. Fyresvatn (377 m)